Dienstag, 26. April 2016

Gibt es wirklich "Internetpreise" in örtlicher Apotheke?

oder
Unlautere Werbung in der Grauzone?

Arzneimittel sind oft teuer. Es hat sich deshalb im Volksmund die Bezeichnung "Apotheken-Preise" auch für andere Artikel des täglichen Bedarfs eingebürgert, wenn diese als überteuert empfunden werden.
Nun gibt es inzwischen für unsere örtlichen Apotheken eine mächtige Konkurrenz im Internet. Ich habe inzwischen so einige Bestellungen im Internet hinter mir und bin beeindruckt von den Preisunterschieden zu denen meiner Stamm-Apotheke.

Nun tauchen neuerdings auch Werbebanner an den Schaufenstern der örtlichen Apotheken auf, die mit "Internetpreisen" werben. Warum sollte ich nun nicht doch wieder in meiner Stadt einkaufen?
Also machte ich einen Test.
Ich stellte mir im Internet meinen voraussichtlichen Jahresbedarf an Allergiemitteln und anderen rezeptfreien Medikamenten zusammen und ging mit dieser Liste zu der ersten Apotheke, die mir im Zentrum von  Hamburg-Harburg vor mein Auge kam.
Am Schaufenster prangte der lockende Werbespruch, der mit "Internetpreisen" warb.
Aber die Enttäuschung kam prompt.
Schon der erste Artikel (Citirizin) war deutlich teurer, als auf meiner Liste.
Beim zweiten Artikel war es das Gleiche . . . und nach dem dritten Artikel gab die Dame am Thresen der Apotheke dann auf und gab sich nicht mehr die Mühe, ob eventuell eines der anderen 6 Medikamente in etwa den Preisen meiner Liste entsprach.

Nun, die örtlichen Apotheken haben andere Kosten als jene, die nur die Lagerhaltung und das Internet nutzen. Pack-Roboter sind vermutlich preiswerter als die teuren Personalkosten von Fachverkäufern.
Nur - darf dann auch mit "Internetpreisen" geworben werden, wenn diese in der betetreffenen Apotheke nicht der berechtigten Erwartungshaltung des Kunden entsprechen?
Die Bezeichnung "Internetpreise" suggeriert doch dem Kunden "preiswert"!
Aber das ist ein leider oft ein Trugschluß!
Mit dem teuersten von mir gefundenen InternetPreis allerdings kann fast jede Hausapotheke vor Ort mithalten.
Die Preissuchmaschienen wie https://www.medipreis.de/  und  https://www.medizinfuchs.de/
zeigten für mein Arzneimittel-Paket als niedrigsten Preis 41,98 €uro an, doch die teuerste Internet-Apotheke lag bei immerhin 83,39 T€uro!

Nun, es gibt natürlich auch Internet-Versand-Apotheken, die deutlich teurer sind, als ihre preiswertesten örtlichen Mitbewerber  . . .
Mit anderen Worten:
Auch im Internet ist die Spanne zwischen den niedrigsten und dem höchsten Preis eines Medikamentes oft beträchtlich - und der teuerste im Internet zu findende Versandpreis kann da auch schon mal über dem Preis liegen, der bei einer örtlichen Apotheke zu zahlen wäre. Außerdem kommt bei einer geringen Einkaufsmenge im Internet-Versand auch in der Regel eine Versandkostenpauschale hinzu.
Also: Ein Preisvergleich mit Hilfe einer Preis-Suchmaschine lohnt sich allemal!

Hier sind zwei der gängigsten Internet-Suchmaschinen für Internet-Apotheken:
https://www.medipreis.de/
https://www.medizinfuchs.de/

Hier bei Google findet ihr reichlich Informationen zu den Werbeversprechungen etlicher Anbieter.
Apotheken Werbung mit Internetpreisen
 

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